Montag, 31. Januar 2011

Identitätsverlust

Als ich mein erstes Kind bekam, war mir noch nicht so bewusst, dass sich jetzt mein ganzes Leben ändert. Zugegeben es fing ja auch harmlos an. Irgendwann in diesem Prozess habe ich für einen Teil der Welt meinen Vornamen eingebüßt. Ich bin Mama. Mein Kind sagte es 4832 Mal am Tag - jeden Tag - und es schien abzufärben, für manche Menschen wurde ich die Mama von ... Erst hielt ich das für hochgradig unhöflich, dann fiel mir auf, dass ich auf Spielplätzen und in der Kinderkrippe die Mütter meistens nur nach ihren Kindern sortieren konnte, ist halt die Mama von ... Während der Große früh wusste, dass Papa auch einen Vornamen hatte, war meiner stets Mama. Ich bin ja anpassungsfähig, damit kann ich leben. Doch in letzter Zeit passiert es immer häufiger, dass mein Kind mich mor ruft, das ist die dänische Mama. Das irritiert mich zunehmend, nicht nur weil es die Assoziation zu einer sumpfigen Landschaft hervorruft, nein, es fühlt sich irgendwie nach nochmaligem Identitätsverlust an.

2 Kommentare:

  1. Ich persönliche finde Identitätsverlust ja noch schlimmer, wenn plötzlich von Papa auch nur noch Mama oder Mutti als Vorname kommt.

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  2. Tröste dich, eine sumpfige Landschaft ist voller Blumen und Überraschungen :-)

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