Samstag, 27. November 2010

Sprachverwirrung

"Schatz, ich hab das peperrød gefinished", sagte ich neulich beim Abendessen. Kurze Pause. Ich schaute meinen Mann an. Schweigen. Nein, die unoriginelle Ansprache war nicht das Problem, auch nicht, dass der Meerrettich jetzt alle war, aber drei Sprachen in einem Satz? Immerhin, beruhigte mich Lillibelle, beherrsche ich noch die Grundzüge der deutschen Grammatik und konjugiere meine Verben. Allerdings hat sie mich vor kurzem auch zur Königin der Halbsätze ernannt. In meinem Kopf herrscht sprachliche Verwirrung. Mein Mann ist der Einfachheit halber dazu übergegangen englischen Satzbau und dazu gehörige Bedeutungen ins Deutsche zu übernehmen. Für ihn macht es Sinn, noch drei Stationen mit der Metro zu gehen und er bekommt den Punkt, wenn ich ihm was erzähle. Unser großer Sohn hat auch schon verstanden, dass drei Sprachen besser sind als eine. "Nein, nein", brüllt er seinen Bruder gelegentlich, so dreißig Mal am Tag, an. Erfolgt nicht die gewünschte Reaktion, wechselt er zu: "nej, nej", hilft das auch nicht, kommt: "no, no" und sein universeller Schlachtschrei: "Maaamaa".

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