Samstag, 25. Dezember 2010

Erste Schritte

Bei der Bescherung am Heiligen Abend zwischen Bergen von Schokolade und Geschenkpapier, zwischen Gummientchen und Drachen machte Flexibaby seine ersten eigenen Schritte.

Freitag, 24. Dezember 2010

God Jul

Euch allen da draußen schöne Weihnachtsfeiertage und einen fleißigen Weihnachtsmann.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Wir sind wieder mit der Welt verbunden

Rechtzeitig zu Weihnachten hat es der Reparaturmensch heute früh geschafft, Telefon und Internet zu überreden, doch wieder ihren Job aufzunehmen.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Santa Lucia und die verhängnisvolle Metro

Im Kindergarten wurde heute Santa Lucia gefeiert und alle Eltern waren auch eingeladen. Unsere Planung sah vor, dass Papamensch gleich um drei da ist und ich mit Flexibaby komme, sobald das kleine Raubtier ausgeschlafen und gegessen hat. Ich vermutete, es würde vier werden, bis ich ankomme. War an sich auch eine richtige Schätzung, bis ... ja bis ich in der Metro feststeckte. Feueralarm am Kongens Nytorv. Knapp eine Station vor dem Kindergarten erklärte ich einer Italienerin und einem Australier, wie sie jetzt am besten da hinkommen, wo sie hinwollen, wenn sie nicht am Kongens Nytorv aussteigen könnten. Unser Kind und Papamensch genossen Kaffee und Kuchen. Als ich ankam, war alles vorbei. Papa zog Kind gerade an. Auf seinem Handy zeigte er mir ein Foto vom Kinderumzug, ganz an der Seite sah ich meinen Großen mit weißer Tunika und goldener Schleife, spitzem weißen Hütchen mit Sternen, eine Kerze (elektrisch) in der Hand. Seine kolumbianische Freundin durfte die Luciakrone (elektrisch) tragen. Er sang mir auf dem Heimweg das Lucialied vor. Mein Mann ging noch ein bisschen arbeiten und ich trottete mit den beiden Kleinen nach Hause. Mein Trost? Nächstes Jahr gibt es auch wieder ein Luciafest im Kindergarten.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Adventsanzeichen

Wenn wir es nicht schon wüssten, dann könnten wir aufgrund der kleinen Schokoladenhandabdrücken auf unserem weissen Sofa die genaue Jahreszeit ableiten. Macht aber nichts Jungs, das ist waschbar und Mama und Papa haben ja auch beim Kinoabend mit Schokoeis gekleckert.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Kindermund

Letztes Jahr, um die gleiche Zeit, sagte unser damals dreijähriger Knirps: "Ich mag keinen Räuberbuschtee und auch keine Dominasteine."

Samstag, 27. November 2010

Sprachverwirrung

"Schatz, ich hab das peperrød gefinished", sagte ich neulich beim Abendessen. Kurze Pause. Ich schaute meinen Mann an. Schweigen. Nein, die unoriginelle Ansprache war nicht das Problem, auch nicht, dass der Meerrettich jetzt alle war, aber drei Sprachen in einem Satz? Immerhin, beruhigte mich Lillibelle, beherrsche ich noch die Grundzüge der deutschen Grammatik und konjugiere meine Verben. Allerdings hat sie mich vor kurzem auch zur Königin der Halbsätze ernannt. In meinem Kopf herrscht sprachliche Verwirrung. Mein Mann ist der Einfachheit halber dazu übergegangen englischen Satzbau und dazu gehörige Bedeutungen ins Deutsche zu übernehmen. Für ihn macht es Sinn, noch drei Stationen mit der Metro zu gehen und er bekommt den Punkt, wenn ich ihm was erzähle. Unser großer Sohn hat auch schon verstanden, dass drei Sprachen besser sind als eine. "Nein, nein", brüllt er seinen Bruder gelegentlich, so dreißig Mal am Tag, an. Erfolgt nicht die gewünschte Reaktion, wechselt er zu: "nej, nej", hilft das auch nicht, kommt: "no, no" und sein universeller Schlachtschrei: "Maaamaa".

Freitag, 26. November 2010

Seltene Gewächse

Am Wochenende kommen Freunde zu Besuch. Sie haben uns, als wir noch Unbekannte waren und sie über zwei Ecken von unserem bevorstehenden Umzug erfahren haben, spontan eingeladen und Rat und Hilfe für alle Lebenslagen angeboten. Wir haben sowohl die Einladung als auch das Hilfsangebot angenommen. Jetzt haben wir sie zum Essen eingeladen. Das Menü: Karotten-Ingwer-Orangensuppe, Schweinebraten (braucht sich keiner wirklich drum zu kümmern, Knoblauch und Rosmarin dazu und den Rest macht der Ofen allein) und Schokoladen-Mousse. Beilagen für den Hauptgang sollen Stampfkartoffeln und Wirsing sein, herbstlich und einfach, mögen Kinder, macht also alle glücklich. Einziges Problem, wir haben noch keinen Wirsing gesichtet. Der riesige Horrorshoppingwunderladen versagt in dieser Beziehung genauso wie die kleinen Supermärkte. Ich konnte jedoch einen auftreiben im Magasin du Nord. Das ist das KADEWE oder das Oberpollinger von Kopenhagen. Der Preis war der Lage angepasst und aus einem bekannten Kohl wurde ein kleiner Exot.

Donnerstag, 25. November 2010

Manöver Schneeflocke

Gestern Abend fielen die ersten Schneeflocken und heute früh erwachten wir in einem Wintertraum. Beim Frühstück lief im Radio "Last Christmas" jetzt kann man es wohl nicht mehr ignorieren: Weihnachten kommt.

Montag, 22. November 2010

Guerilla-Weihnachts-Truppen

Im Park vor unserem Haus hat jemand angefangen die Bäume zu schmücken. In denen direkt vor uns hängen rote Kugeln, Zuckerstangen (aus Plastik?) und kleine Lichter. Weiter hinten steht einer der mit goldenen Kugeln geschmückt ist und daneben tragen zwei Lichterketten, einer hat sogar ein Leuchtrentier. Der Park ist ein öffentlicher Park, kein Privatgelände. Aber ich glaube nicht, dass der Weihnachtsschmuck von offizieller Seite her angebracht wurde. Vielen Dank liebe unbekannte Weihnachtswichtel.

Wort des Tages:
nisse = Heinzelmännchen, Kobold

Mittwoch, 17. November 2010

Mein Sohn, der unbekannte Däne

Mein Kind isst sein Eis am liebsten mit bunten Zuckerstreuseln. Jedes Mal wünscht er sich eine andere Sorte. Wenn er eine Möhre oder einen Apfel will, bestellt er grundsätzlich auf Dänisch. Er sagt Sätze, die ich nicht verstehe und wenn ich ihn bitte, es auf Deutsch zu wiederholen, bekomme ich zur Antwort, er hätte das doch schon gesagt und dann sagt er noch mal den gleichen dänischen Satz. Ich befürchte, er legt sich im Kindergarten auch schon die Kartoffelscheiben auf sein mit Mayonnaise bestrichenes Brot. Wir hatten ja erwartet, dass er sich anpasst, aber so schnell?

Sonntag, 14. November 2010

Die letzte ihrer Art - hoffentlich

Auch die dänischen Mücken scheinen hart im Nehmen zu sein, das miese Wetter macht ihnen nichts. Der November zeigt sich von seiner vertrauten Seite: Sprühregen und unangenehm kalt. Wir haben das nette kleine vegetarische Restaurant in Christiania besucht. Einer der wenigen mir bekannten Orte, an denen man auch in Kopenhagen Bargeld braucht. Haben uns an den brennenden Tonnen in der Pusherstreet gewärmt und sind dann nass und glücklich nach Hause getrottet. Da wartete sie, sie schwirrte vor der Haustür auf der Suche nach vermeintlichen Opfern: Eine fette dänische Mücke. Hoffentlich die letzte für dieses Jahr.

Samstag, 13. November 2010

Vier wichtige Ziffern

Aus aktuellem Anlass hier ein Hinweis für alle zukünftigen deutschen Besucher. Bitte lernen Sie - bevor Sie einreisen - den PIN ihrer Kreditkarte auswendig. Die EC-Karte hilft einem oft nicht weiter und die meisten Geschäfte, Automaten etc. akzeptieren Kreditkarten nur mit PIN-Eingabe. Darf man doch mal unterschreiben, wird man meist auf das damit verbundene Sicherheitsrisiko hingewiesen. In diesem Land zahlen selbst milchbärtige Teenager ihre Zwischendurchsüßigkeiten mit Karte und ohne Karte, Sie wissen ja, ist man kein Mensch.
Eine gerade angekommene Freundin wurde auf ihr Defizit aufmerksam, als sie am Flughafen vorm Fahrkartenautomaten stand. Kurzerhand rief sie ihren Liebsten an, dirigierte ihn durch die gemeinsame, wohlgeordnete Wohnung und ließ sich die Nummer durchsagen. Wenn der Liebste nicht zu Hause gewesen wäre, das Akku alle oder die Wohnung nicht so geordnet...

PS: Schwarzfahren ist nicht wirklich eine Option, die Kontrollen sind verdammt häufig und es kostet 600 kr (ca. €80).

Sonntag, 7. November 2010

Kindergeburtstag überstanden

Eigentlich sollte der Post "Kindergeburtstag auf Dänisch" heißen, bis mir auffiel, wir hatten sechs Kinder am Geburtstagstisch, die fünf verschiedene Muttersprachen haben. Spanisch, Englisch, Deutsch, Färöisch und natürlich Dänisch. Alles hat geklappt und wir können das als Erfolg verbuchen. Die mitgebrachten Eltern unterhielten sich auf Englisch. Denn alle - bis auf die Dänin und der Farörer - finden Dänisch schrecklich schwer, vor allem die Aussprache. Die Dänin gab zu bedenken, dass es eine der schwerst zu erlernenden Sprachen der Welt sei. (Aber seien wir ehrlich, dass glauben wir Deutschen auch von unserer Muttersprache.) Einer der Väter gestand: "Mein Sohn korrigiert mich immer. Er ist der strengste Lehrer, den ich je hatte," der Knirps ist vier.

Freitag, 5. November 2010

Flagge zeigen

Im Gegensatz zu uns Deutschen haben die Dänen einen unbändigen Drang ihre Flagge zu zeigen. Seit 2006 trauen wir Deutschen uns ja wieder bei groß angelegten Ballspielaktionen mit Fähnchen aufzulaufen, aber ansonsten ist das eine Sache für Staatsakte. Hier sieht man immer und überall den Dannebrog in der Kleingartenanlage, vor Einfamilienhäusern, auf Gemüsepackungen. Mal ehrlich, deutsches Obst und deutsches Gemüse in Schwarz-Rot-Gold? Ginge gar nicht, viel zu nationalistisch. Es endet aber nicht in der Gemüseabteilung beim Partybedarf bekommt man neben Fähnchen in allen Größen auch Pappteller, Geschenkpapier, Servietten etc. mit dem weißen Kreuz auf rotem Grund. Im Kindergarten haben sie zum Geburtstag unseres Knirpses einen kleinen Fahnenmast vor dem Gruppenraum aufgestellt und den Dannebrog für das Geburtstagskind gehisst. Sie hatten leider keine deutsche Flagge, meinte einer der Erzieher. War auch nicht nötig, wir waren auch so verwundert gerührt.

Mittwoch, 3. November 2010

Bitte freischalten

Es reicht nicht, dass ich jetzt eine Dan-Kort und den PIN und die Bestellnummer zugeschickt bekommen habe. Nein, ich muss sie auch noch telefonisch oder persönlich in meiner Bankfiliale freischalten lassen. Der andere Ehemensch wurde etwas nervös, weil ich es nicht umgehend machte, aber der Brief sagte, ich habe 21 Tage Zeit. Um sicher zu gehen, bin ich persönlich in meine Bankfiale gefahren. Anders als beim ersten Mal mit einem schlafenden und nicht mit einem schreienden Baby. Nummer ziehen, kurz warten, die Dame am Schalter konnte mir sofort helfen, auch das Online-Banking einzurichten, brauchte nur ein paar Minuten. Ich wartete gemütlich. Neben mir stand ein Herr, der seine Wut nur schwer unterdrücken konnte und von Minute zu Minute macht- und fassungsloser den englischen Ausführungen seines dänischen Bankberaters lauschte. Es kam mir das wohl berühmteste Hamletzitat in den Sinn ... und was es wohl auch meinen könnte.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Ich bin ein Mensch!!!

Wer dieses Blog schon länger verfolgt, weiß mittlerweile, dass man ohne CPR-Nummer und Dan-Kort nicht wirklich ein vollwertiges Gesellschaftsmitglied ist. Meine Bank hat es immerhin nach zweimaligem Nachfragen unsererseits jetzt endlich geschafft, mir eine Karte zu schicken und die Nummer meines NEM-Kontos an die behördlichen Stellen weiterzugeben. Das Konto habe ich seit Anfang September! Banken scheinen hier generell nicht für guten Service bekannt zu sein. Jeder, mit dem wir bisher über dieses Thema sprachen, rollte mit den Augen, bekundete Anteilnahme und erzählte uns haarsträubende Geschichten.

Montag, 25. Oktober 2010

Kære ...

Unsere Söhne haben beide im November Geburtstag und so starten gerade die alljährlichen Vorbereitungen. Dank dem Kindergarten hat der Große genug soziale Kontakte, um eine richtige Geburtstagsfeier zu schmeißen. Dafür mussten natürlich Einladungskarten gebastelt werden. Den Text hat uns ein Freund ins Dänische übersetzt und ich habe ihn dann feinsäuberlich sechsmal abgeschrieben. Der Gedanke dahinter, es kann nichts schaden die Vokabeln durch mehrfaches per-Hand-schreiben zu üben. Es hat mich an meine Schönschreibübungen in der Schule erinnert. Es erforderte mehr Konzentration als sonst, mir war nicht so klar was ich da schreibe und es kam dieser komische Buchstabe darin vor æ. Die letzte Einladung musste ich doppelt schreiben, weil mir erst mittendrin auffiel, dass der Freund meines Sohnes zwar dänisch spricht, seine Eltern aber genau wie wir noch nicht so gut darin sind. Also habe ich sie dann noch mal ins Englische übersetzt.

Satz des Tages:
Jeg glæder mig at se dig. = Ich freu mich (darauf) dich zu sehen.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Kindergeburtstag - die große und die kleine Variante

Bei der Planung der diesjährigen Kindergeburtstage sind wir wohl aufgeregter als unsere Knirpse. Schließlich wollen wir, dass es toll wird, alle Spaß haben und es möglichst keine Tränen gibt. Hier in Dänemark gibt es für Kindergartenkinder zwei Möglichkeiten Geburtstag zu feiern. Variante Nummer eins: Man lädt ein paar liebe Freunde ein und feiert wie in Deutschland im kleinen Rahmen. Variante zwei: Man läd die komplette Kindergartengruppe ein. Die kommt dann in der Öffnungszeit mit Betreuern zu einem nach Hause. Manche Kindergärten verbieten das Austeilen einzelner Einladungen sogar. Unserer nicht und so gibt es am Wochenende eine kleine Party mit Schatzsuche und Laternen.

Samstag, 23. Oktober 2010

Two beds or not two beds ...

thats the question. Als wir nach Dänemark zogen, waren wir von dem Luxus eines möblierten Hauses ausgegangen. Jetzt in der neuen - sehr tollen - Wohnung stehen nur unsere mitgebrachten Möbel. Noch in München hatten wir entschieden, dass es Zeit für ein neues Bett ist. Wir hatten bis dahin 1,40 m. Zu zweit hat uns das völlig gereicht, mit einem Kind war es ein bisschen kuschelig, mit zweien einfach zu schmal. Das macht nur 35 cm pro Person. Heute war also die Zeit für ein neues Bett gekommen. Unser erster Weg führte uns zu Jyst. Kennen Sie nicht? Kennen Sie doch! In Deutschland firmiert dieser Laden unter Dänischem Bettenlager. Unser Traum war eine zwei mal zwei Meter Matratze, 50 cm für jeden. Der zerplatzte bei den Leuten mit der Gans ganz schnell. Wir lernten: Dänen halten so große Matratzen für völlig unpraktisch, damit umziehen... Wir könnten maximal 1,40 m am Stück haben oder zwei 90 cm breite nehmen und dann hätten wir 1,80 m. Wir könnten ja eine Auflage dazunehmen, dann würde man die Ritze auch nicht mehr bemerken. Als Kind habe ich bei meiner Oma immer in der Ritze schlafen müssen. Das wollte ich meinen Kindern ersparen und die Auflage konnte uns nicht restlos überzeugen. Also wanderten wir weiter, zur nächsten Metrostation. Um dann vom Busbahnhof am Nørreport zu dem großen schwedischen Möbelhaus zu fahren. Das ist von uns aus gesehen schon fast eine Tagesreise. IKEA sieht aus wie in Deutschland. Das Argument, dass so große Matratzen doch furchtbar unpraktisch sein, hörten wir dort auch, aber immerhin sie haben Matratzen in 1,60 m. Jetzt haben wir 40 cm für jeden, immerhin ein bisschen mehr ...

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Kleine Unterschiede

Jetzt sind wir schon drei Monate in einem anderen Land und es hat aufgehört sich wie Ferien anzufühlen, aber deshalb ist es lange noch nicht wirklich zu Hause. Nach dem zweiten Umzug war ein bisschen die Luft raus, wir müssen uns davon alle erst mal erholen. Unser Leben hat sich in den letzten Wochen ziemlich geändert und vertraute Tätigkeiten haben sich teilweise grundlegend verändert:
--> Steckdosen werden vor Gebrauch eingeschaltet
--> die Wohnungstür lässt sich von außen einfach öffnen, spart den Schlüsseldienst und führt spätnachts zu panischem Aufspringen
--> Schlüssel muss man andersherum drehen
--> im Kindergarten gibt es zweimal die Woche smørebrød dag - O-Ton: "Ich wollte nicht noch mal Frühstück" -, weshalb wir abends immer warm kochen
--> Babybrei machen wir selbst
--> Joghurt kaufen wir in der Ein-Liter-Packung
--> wir achten auf Sonderangebote
--> mein Mann, lange Zeit heimlicher Workoholik, macht pünktlich Feierabend und holt dabei auch noch den Großen vom Kindergarten ab
--> wir schummeln uns dreisprachig durch alle Lebenslagen
--> unser Kind sagt Worte, die einen Sinn haben und die wir trotzdem nicht verstehen
--> wir sind Besitzer und Benutzer eines Wäschetrockners

Liste wird fortgesetzt ...

Freitag, 15. Oktober 2010

Der Klempnerkrimi

Auch die neue Wohnung hatte ein Problemchen, nichts verglichen mit dem armen, kleinen, alten Häuschen, aber so ein verstopfter Abfluss in der Küche ist nicht wirklich nötig. Also haben wir unseren Vermieter angerufen, der den Hausmeisterservice, die den Klempner und der mich. Er kam, schaute, sagte, er müsse seine Maschine noch schnell holen und verschwand. Zwanzig Minuten später stand er wieder vor der Tür. Er käme nicht mehr in sein Auto, der Schlüssel funktioniere nicht. Er sah ziemlich verzweifelt aus, er müsse jetzt auf den Mann von der Werkstatt warten. Dann versprach er mir wiederzukommen und verschwand. Am späteren Nachmittag kam er wieder. Die Werkstatt hatte keinen Ersatzwagen gehabt, dass hätte ihn aufgehalten. Er fing an, seine Maschine tuckerte und spuckte. Der Abfluss blieb wie er war. Er sah noch verzweifelter aus und versprach morgen mit der größeren Maschine zu kommen. Im schlimmsten Fall müssten sie die Wand aufstemmen. Heute stand das rote Auto wieder vor der Tür. Die große Maschine sah beeindruckend aus, allerdings waren die passenden, dringend benötigten Bohrer nicht da, wo sie hätten sein sollen. Also Klempner und Stift wieder ins Auto, eine halbe Stunde später waren sie wieder da. Noch verzweifelter wurde die große Maschine wieder eingepackt und mir erklärt, dass sie eine andere Firma zur Hilfe gerufen haben, da dass Werkzeug nicht auffindbar sein. Ein anderer Klempner würde kommen. Es kam ein blaues Auto und ein sehr zuversichtlich blickender Klempner mit einer kleinen Maschine. Eine halbe Stunde später funktionierte der Abfluss wieder. Ich muss jetzt in die Küche, das Geschirr wartet auf mich.

Dienstag, 12. Oktober 2010

I want to ride my ...

cykler [gesprochen cükler]. Die Dänen sind ja dafür bekannt fleißige Radfahrer zu sein, was das Überqueren von Radwegen in der Rushhour schwerer macht als das der angrenzenden großen Straßen. Rechts auf den breiten Radwegen reiht man sich ein, wenn man langsam ist, links wenn man’s eilig hat. Das Abbremsen und Anhalten wird dem Hintermann durch lässiges Handheben (Winkhaltung der Queen) angezeigt und sollte auf vollen Radwegen auf keinen Fall vergessen werden. An vielen Metro-Stationen gibt es Fahrradkeller und unrechtmäßig geparkte Räder werden schon mal abgeschleppt. Auf Aufklebern an den Metrostationen kann man die Telefonnummer finden, die einem dann weiterhilft. Seit September sind Fahrräder in den Hauptreisezeiten aus der Metro verbannt. In den S-Bahnen gibt es dafür eigene Fahrradabteile.
Transportiert wird auf den Rädern alles. Wer zuviel bei IKEA gekauft hat, kann sich sogar vor Ort kostenlos Fahrrad und Anhänger leihen. Kinder hat man gerne vorne in den Kisten der Christianiabikes. Das geht auch zusammen mit dem Wochenendeinkauf. Auf unserer Will-ich-haben-Liste ist ein solches Geschoß ganz oben.

Freitag, 8. Oktober 2010

Hat gar nicht wehgetan

Unser Großer hat eine Einladung zum Zahnarzt bekommen. Zahnarztbesuche sind hier reines Privatvergnügen, wenn man über 18 Jahre alt ist. Kinder hingegen werden ab dem zweiten Lebensjahr zum Zahnarzt eingeladen. Der Arzt, der für uns zuständig ist, hat seine Praxis gleich in einer Schule. Die größeren Kinder können also auch ohne die Begleitung von Eltern-Menschen kommen. Unser Bär war ein bisschen eingeschüchtert. Die Zähne wurden kontrolliert und gezählt, danach gabs ein Geschenk aus der Schatztruhe und eine neue Zahnbürste für den kleinen Helden.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Wir kümmern vor uns hin

Es ist gar nicht gut, wenn auf der Rückseite des Unterhemds eines kleinen Kindes dicke Blutstropfen eintrocknen. Unser Großer ist im Kindergarten gestürtzt und hat sich eine Platzwunde zugezogen. Zusammen mit Papa und dem Leiter der Einrichtung sind sie ins Krankenhaus, dort wurde die Wunde geklebt. Gottseidank, folgte keine Gehirnerschütterung und nach einem langen Mittagsschlaf war das Würmchen auch nicht mehr so bleich. Was bleibt ist eine dicke Beule.
Mich selbst hat ein fieser Infekt auf die Couch gefesselt und so muss mein Mann jetzt den Großteil von Kindern, Haushalt und Einkauf neben seinem Job stemmen.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Erste Schritte

Unser Sechszahn (fka Dreizahn) steht ja jetzt schon eine Weile, zum Fortbewegen geht er im Normalfall jedoch auf alle Viere und krabbelt highspeed Richtung seiner neusten Interessenquelle. Mein Mann nennt ihn auch das Mobilitätswunder. Heute hat er das mit dem Laufen zum ersten Mal versucht. Er tappte entlang unseres Sofas.

Samstag, 2. Oktober 2010

Auf in den Kampf ...

Wochenendeinkäufe sind eigentlich nichts was mich in irgendeiner Form nervt oder abschreckt. Mein Mann bekommt die Kinder, ich nehme mir meinen Hackenporsche und ab geht’s ... Hier in Ørestad haben wir eines der größten skandinavischen Einkaufszentren direkt vor der Haustür und darin einen Laden, der damit wirbt, ein one-stop zu sein. Ist er auch. Leider trifft man in diesem Konsumtempel an einem normalen Sonnabend schon mal halb Dänemark. Heute konnte ich nur noch einen kleinen Einkaufskorb ergattern, die Schubkarren (Korb zum Hinterherziehen) waren aus. Gefühlt tausend Meter legt man vorbei an Klamotten, Schuhen und Kosmetik zurück, um die Lebensmittelabteilung zu erreichen. In dieser drängeln sich rund zwei Drittel der gerade anwesenden Kunden und jeder fünfte davon schaut genauso verloren drein wie ich. Nach ein paar Regalreihen habe ich fast vergessen, weshalb ich hier bin und will mich nur noch Richtung Ausgang treiben lassen. Die vorsorglich geschriebene Einkaufsliste verhindert gottseidank das Mann und Kinder hungern müssen. Völlig aus der Bahn werfen mich immer wieder die dänischen Sonderangebote: Wenn ich fünf Packungen Tiefkühlgemüse kaufe, sinkt der Preis pro Stück enorm. Ich weiß nicht mehr, was es war, aber wenn man heute neun (!) Packungen gekauft hat, spart man 75 kr., dass sind immerhin 10 €. Es macht mich wahnsinnig und ich habe langsam die Vermutung, dass die Dänen ein bisschen mit den Hamstern verwandt sind.
Irgendwann bin ich geschlagen Richtung Kasse getrottet vorbei an Unterhaltungselektronik, Tassen und Gartenmöbeln, um mich in die Schlange einzureihen. Waren Sie mal bei IKEA am Samstag oder bei einem Viehtrieb dabei? Genauso fühlt sich die Kassenschlange an. Ich hab nicht alles gekauft was auf der Liste stand. Der Korb war zu klein, die Gänge zu voll... Mein Trost? Morgen haben die auch offen. Ich werde an meiner Taktik arbeiten und dann auf in die nächste Schlacht.

Donnerstag, 23. September 2010

Da laust sich die Spinne

Mit dem Kindergartenstart ist ein großes Stück Alltagsroutine in unser Leben zurückgekehrt und auch die dazugehörigen Problemchen. Unser Großer ist in der Spinnengruppe und dort treiben gerade ein paar Läuse ihr Unwesen. Der gängige Weg sie loszuwerden, ist hier, sie einfach auszukämmen. Also ran an die Kämme ...

Dienstag, 21. September 2010

Room of Requirement

Als wir das kleine Haus in Vanløse mieteten, war es gar nicht so klein. Stolze 120 m² wurden uns versprochen. Wir wussten, dass dänische Quadratmeter ein bisschen kleiner sind als deutsche, da auch noch Außenwände und teilweise ein Teil des Treppenhauses etc. dazu gerechnet werden. Mit dem Einzug unserer Möbel schien das Haus rapide zu schrumpfen. Der öffentlich zugängliche Steuerreport weißt dasselbe Haus mit 99 m² aus und auf diese Größe kamen wir auch bei einem groben Überschlag mit Hilfe eines Zollstocks. Nach unserem Auszug scheint es wieder zu wachsen, in den neuen Anzeigen kann man es wahlweise mit 110, 115 oder 118 m² mieten, richtet sich wohl ganz nach dem Interessenten. Der Mietpreis scheint sich jedoch genau entgegengesetzt zu verhalten, am günstigsten war das mit 120m².

Montag, 20. September 2010

Matsch macht den Unterschied

Unser Großer tut sich ein bißchen schwer mit dem neuen Kindergarten. Wir sind froh, dass er schon in München ein routinierter Hase im Umgang mit anderen Kindern und dazugehörigen Erziehern war, dadurch kennt er den Tagesablauf und das allgemeine Miteinander. Aber die neue Umgebung plus neue Sprache machen ihm schon zu schaffen. "Da versteht mich keiner", bemerkt er konstaniert und besteht darauf, dass ich da bleibe. Erst die stinkende Windel seines kleinen Bruders überzeugt ihn davon, die Geiselnahme von Elternteilen aufzugeben und mich mit dem Stinker gehen zu lassen.
Diesen Montag hat es in Strömen geregnet und wir haben seine Gummistiefel zwischen all den Kartons nicht gefunden. Sein Erzieher fragte nach besagten Stiefeln und nach der kleinlauten Antwort meines Mannes, zog er los und kam mit vier Paar wieder: Gar kein Problem, eines davon wird schon passen.
Am Nachmittag holte ich einen sehr müden kleinen Jungen ab, seine Matschhose hatte ihrem Namen alle Ehre gemacht, ich habe meinen Sohn noch nie so dreckig gesehen. Aufgeregt erzählte er von Pfützen und Matschwerfen und strahlte mich an: "Da will ich morgen wieder hin".

Sonntag, 19. September 2010

Gedankensprung

Eine unserer Umzugshelferinnen gehört zu den schnellsten Frauen Dänemarks, auf den kurzen Distanzen macht ihr hier keine was vor. Darüber haben der Große (drei) und ich uns unterhalten. Ich hab ihm erklärt, dass sie ganz viel üben muss, weil man nicht einfach so, so schnell laufen kann. Er schaute mich an, überlegte kurz und fragte: "Mama und wie gut kann sie springen?"

Samstag, 18. September 2010

Umzug

Wir sind noch mal umgezogen, unser Vermieter entpuppte sich laut objektiver Aussage eines befreundeten Schwedens als maniac. Und ein Leben mit Kleinkindern, dafür aber ohne funktionierende Heizung war nicht unser Plan für Dänemark. Jetzt wohnen wir am anderen Ende der Metro auf Amager.
Unser Umzug war ein internationales Unternehmen, wir danken unsern Helfern aus Dänemark, Deutschland, Schweden, USA und von den Färöer-Inseln, die uns so spontan bei der logistischen und sportlichen Herausforderung unterstützt haben.

Mittwoch, 15. September 2010

Die deutsche Touristin - Kleiderordung Teil II

Liebe deutsche Touristin, ich kann über 80 Prozent von Ihnen aus 50 Metern Entfernung erkennen. Ich muss Sie nicht sprechen hören. Es reicht mir vollkommen, Sie kurz anzuschauen: Jeans, praktische Regenjacke, bequeme Schuhe, wahlweise Wanderschuhe oder Turnschuhe. Gern komplimentiert durch einen griffbereit in der Hand getragenen Regenschirm. Gibt es da eine Vorschrift, die ich nicht kenne? Es schreit geradezu alles, ich bin auf jede Lebenslage vorbereitet. Nur ehrlich gesagt, der höchste Berg hier ist 24 Meter, da wirken Wanderschuhe ein bisschen überdimensioniert und müssen er immer Jeans sein und diese hässlichen, wenn auch praktischen, Jacken? So oft regnet es nicht und dann haben Sie ja auch noch den Schirm. Haben Sie doch ein bisschen mehr Mut.

Dienstag, 14. September 2010

Die Rückkehr der Gläschen

Mittlerweile bin ich ziemlich gut im Babybrei kochen, aber manchmal- an streßigen Tagen - habe ich schon Sehnsucht nach dem leisen Plop eines Gläschens. Hier ist die Auswahl beschränkt, der Preis enorm und das Regal beim tollen IRMA (alles bio) fast immer leer. Letzteres ist für mich ein echtes Mysterium. Versicherte mir doch jede dänische Mutter, mit der ich bis jetzt darüber sprach, freudestrahlend und sichtlich stolz, dass sie alles selber kocht.
Dank Lillibelle, die gerade zu Besuch ist, sind jetzt wieder deutsche Gläschen in meinem Vorratsschrank. Der Kofferraum ihres Autos war quasi nur mit Zeug für uns vollgeladen. Sehr schön war auch ihr Anruf aus dem Supermarkt. Die Auswahl an Babynahrung überforderte sie ein bisschen. Das kann ich nur zu gut verstehen, willkommen in der Mama-Welt und danke, danke, danke.

Sonntag, 12. September 2010

Zirkusbesuch

Zuckerwatte und Popcorn, Pferde und Elefanten, Clowns und Artisten. Zirkus ist noch genauso wie in meiner Kindheit, nur die Raubtiernummer fehlt, aber das muss man nicht vermissen. Unser Kind war hingerissen und ein bisschen schüchtern. Auf den Rücken des gutmütigen Zirkuspferdes würde er sich morgen trauen, vertraute er mir an. Und ich musste ihm versprechen, dass wenn der Zirkus wieder in die Stadt kommt, wir wieder hingehen. Ehrensache.

Montag, 6. September 2010

Kuscheln für den Firmenerfolg

Der Mann war auf Einführungs-Kennenlern-Teambildungsausflug mit seiner Firma. Gleich zu Anfang viel ein großer Unterschied auf. Einzelzimmer gibt es nicht. Man teilt sich sein Zimmer und das Doppelbett mit einem gleichgeschlechtlichen Kollegen. Ist günstiger und skandinavisch praktisch.

Die Menschwerdung geht weiter

Jetzt wo wir alle eine CPR-Nummer haben, fehlt mir noch ein NEM-Konto. Das ist ein Konto, das der Staat kennt und auf das Kindergeld, Sozialhilfe, Rente etc. überwiesen werden. Ich habe einen netten Brief bekommen, der mich aufgefordert hat, mir so ein Konto zuzulegen, ist jetzt auch erledigt.

Wort des Tages:
penge = Geld

Kindergartenstart

Unser Großer hat seinen ersten Tag im Kindergarten. Ich weiß nicht, wer mehr aufgeregt ist: wir oder er. Schließlich gibt man sein Kind nicht alle Tage in die Hände von Leuten, deren Sprache man selbst nur rudimentär beherrscht, aber sie sehen alle verdammt nett aus.

Wort des Tages (aus aktuellem Anlass):
børnehave = Kindergarten

Sonntag, 29. August 2010

Da laufen sie - DHL Stafette

Die DHL-Stafetten ist nach Aussage des Veranstalters der weltgrößte Firmenstaffellauf der Welt. Was vor ein paar Jahren als kleiner Spaßlauf begann, ist heute ein Großereignis: An fünf Tagen starten 125.000 Teilnehmer. Eine Staffel besteht aus fünf Teilnehmern, fällt einer aus, muss ein anderer die fünf Kilometer doppelt laufen. Gerannt wird in einem der großen Parks der Stadt. Mein Mann gehörte zu den Läufern seiner Firma. Was mich dabei - neben der Fitnessbegeisterung - mal wieder erstaunt hat, ist die Gelassenheit, mit der die Dänen Regen hinnehmen. Es hat zu Beginn wie aus Eimern geschüttet. Trotzdem hatte kaum ein Läufer einen Regenschutz über und auch kaum einen schien das zu kümmern. Unsere Kinder hatten wir wasserabweisend verpackt. Flexibaby hat den größten Teil verschlafen und der Große war dank Chips und Schokolade aus dem ausgegebenen Verpflegungspaket meistens guter Laune. Es war wirklich beeindruckend: 30.000 Läufer starteten an diesem Tag. Entlang der Strecke stehen Zelte und Pavillons, die von den Firmen für ihre Mitarbeiter gemietet werden. Es herrscht eine ganze Woche jeden Abend ab 17 Uhr Volksfeststimmung.
Papa-Mensch hat sich mit einer Zeit unter 25 Minuten ganz tapfer gehalten. Aber ganz unter uns, da geht noch was, oder?

Mittwoch, 25. August 2010

Auf eigenen Beinen

Unser Dreizahn hat sich vor zwei Tagen das erste Mal auf seine eigenen Beine gestellt und heute sah man, das war kein Zufall. Fest an die Gitterstäbe seines Kinderknasts geklammert, ehmm, ich meinte Spieleparadies, steht er und strahlt.

Phrase des Tages (ja, wir verlassen für heute mal die Einwortphase):
stå på egne ben = auf eigenen Beinen stehen

Dienstag, 24. August 2010

Genetische Jahreszeiten

Die Weihnachtszeit beginnt ja offiziell erst am 1. Dezember, inoffiziell zum Ärger vieler schon Anfang September mit dem Auftauchen der ersten Lebkuchen und Weihnachtsspezereien in den Supermärkten. In meiner Familie beginnt die Vorfreude jedoch noch früher: nämlich Mitte August. Meine Eltern können sich wohl kaum an Sommerferien erinnern, in denen wir nicht hingebungsvoll Weihnachtsbäume und dazugehörige Geschenke gemalt haben, Wunschlisten erstellten und vor Vorfreude rot glühende Ohren hatten; naja rot waren sie vielleicht auch vor Sonnenbrand. Das alles scheint genetisch zu sein, unser Großer läuft seit Tagen mit seinem kleinen Kassettenrekorder durchs Haus, hört die Weihnachtsgeschichte von Peterson und Findus und fragt sich aufgeregt: wie denn Weihnachten bei und dieses Jahr sein wird und ob wir auch schon mal den Weihnachtsmann gesehen haben.

Wort des Tages:
gave = Geschenk

Sonntag, 22. August 2010

Hafenfest

Unser Sonntagsausflug führte uns entlang der Küste nach Vædbek. Wir waren mit Freunden auf dem kleinen Hafenfest verabredet. Es war nicht sehr spektakulär, aber mit Hüpfburg und Feuerwehr genau das richtige für kleine Jungs. Danach ging’s noch eine Runde im Meer schwimmen und Steinchen werfen und zum Abschluss ins wunderbare Café Rosenhuset direkt am Strand. Die Bedienung war relaxt dänisch, was den Schweizern am Nebentisch ein bisschen zu langsam war, was uns wiederum ein feines Grinsen entlockte. Die vergessene Badetasche wurde uns von ebendieser Bedienung jedoch noch schnell hinterher getragen und alles in allem war es ein erholsamer und verlustfreier Sonntag.

Wort des Tages:
havn = Hafen

Donnerstag, 19. August 2010

Wir sind Menschen!!!

Jetzt sind wir wirkliche Menschen, wir haben alle eine CPR-Nummer. War gar nicht so einfach, aber davon ein anderes Mal ...

Wort des Tages:
problem = Problem

Kleidervorschrift

Ich bin bekennender Frauenzeitschriften-Junkie und als solcher bestens darüber im Bilde, dass wir in einer Zeit leben, in der keine Kleidervorschriften mehr gelten. Es lebe die Individualität. Wenn ich hier jedoch durch die Straßen gehe, dann scheint es jedoch so, als ob es doch verbindliche Normen gibt. Der ältere dänische Herr trägt in über 80 Prozent der Fälle: Bart, Brille und jetzt im Sommer Shorts.

Dienstag, 17. August 2010

Man muss nur losgehen

Gestern früh, dachte ich, bei dem schönen Wetter sollten wir einfach gleich los gehen. Ein Spielpatzbesuch wäre genau das richtige. Also die Kinder und ein bißchen was zu Essen eingepackt und los zum Nørreport, von dort wollten wir weiter zum königlichen Spielplatz im Park neben dem Schloss Rosenborg. Jedoch sind wir einmal falsch abgebogen und so im gegenüberliegenden Botanischen Garten gelandet. Der Park hat so früh am Morgen etwas magisches und war noch fast menschenleer. Direkt nach der Öffnung um zehn haben wir uns die Palmenhäuser angeschaut. Danach haben wir uns wieder auf den Weg zum Spielplatz gemacht, kamen aber nicht weiter als bis zu den Kasernen der Kongligen Livgarde. Zwischenstop, denn mein Dreijähriger musste sich erst lang und breit alles über Soldaten erzählen lassen. Fast hätten wir dann den Spielplatz erreicht, jedoch lockte uns die Marschmusik zurück. Die Leibgarde rückte mit Kapelle aus zur Wachablösung am Schloss Amalienborg. Ein Stück weit sind wir mitgelaufen, dann fing es an zu regnen. Da wir Hunger hatten und Cafés in Buchläden meistens gut und unkompliziert sind, bogen wir in den großen Buchladen in der Købmagergade. Gestärkt nahmen wir die Verfolgung wieder auf, der Regen hatte auch wieder aufgehört. Noch schnell ein Eis auf die Hand und dann Richtung Schloss Amalienborg. Dort angekommen kam uns gerade die abrückende Wachmannschaft entgegen. Kind war glücklich. Weiter sind wir am Wasser entlang Richtung Nyhavn geschlendert. Dann hat sich leider das Wetter erinnert, dass es noch ein bißchen Sturm und Regen im Programm hatte.

Den Spielplatz finden wir bestimmt das nächste Mal.

Wort des Tages:
spadseretour = Spaziergang

Sonntag, 15. August 2010

Experimentarium und viel zu viel Wasser

Es war ein ruhiger Sonntagmorgen, dass hätte uns stutzig machen sollen. Als erfahrene Eltern wissen wir, zu ruhig ist Alarmstufe dunkelrot. Nur diesmal waren es nicht die Kinder, sondern die Straße vorm Haus. Als wir zu unserem Sonntagsausflug aufbrachen, sahen wir Pumpwagen und jede Menge Einsatzkräfte in Gummistiefeln. Etwa 50 Meter vom Haus entfernt, führt die Straße durch eine kleine Senke und die war vollgelaufen. Polizei sperrte ab und besagte Menschen in Gummistiefeln setzten gerade eine große Pumpe in Gang. Ein wahrgewordener Kleinjungentraum, unser Großer war völlig fasziniert und schwer zum Weitergehen zu bewegen. Die S-Bahn fuhr im Pendelverkehr und nur auf bestimmten Strecken. Der Dauerregen der letzten Tage forderte seinen Tribut. Endlich in Hellerup, eine der besten Gegenden in Kopenhagen, fanden wir dank der riesigen Schilder schnell den Weg ins Experimentarium. Das ganze machte dann auf den ersten Blick einen sehr nüchternen Eindruck, aber dann ... Es ist ein wundersamer Ort, an dem es unglaublich viel zu entdecken und auszuprobieren gibt. Windkraftanlage, seltsame Musikinstrumente, Wellenkanal, Bluebox ... Zwischenstop im Café ... wir sahen den Start eines kleinen Heißluftballons im Foyer, unser Großer spielte auf der Baustelle, die ganze Familie hatte Spaß am Wasserspielplatz und war verzaubert von den riesigen Seifenblasen. Man kann diesen Ort sicher auch ohne Kinder besuchen, aber wenn man am Matschsandkasten spielen will oder auch mal Kranführer sein möchte, lohnt sich ein Alibikind. Wir haben jetzt die Jahresmitgliedschaft.

Wort des Tages:
vand = Wasser

Freitag, 13. August 2010

Wichtige Worte

Unser Großer ist drei und in dem Alter machen sich Kinder verdammt viele Gedanken. Deshalb ist das Mittagessen meist eine große Fragestunde. "Mama, Mamma, warum essen wir Schweine? Wie macht man Stühle? Wer macht das Wetter?" All solche Fragen, die meisten lassen sich relativ gut erklären. Neuerdings wird es für das Erziehungspersonal jedoch schwerer: "Mama, wie sagt man auf Dänisch, wenn man pieseln muss?" Das ist eine wirklich wichtige Sache und machte mich ziemlich ratlos, mein Selbstlernkurs war da nicht wirklich hilfreich. Also Rechner an und erst mal googeln. Dank einer netten deutschen Kindergartenpraktikantin fanden wir unter den ersten drei Treffern das gewünschte Wort.

Wort des Tages:
tisse = pieseln, pullern, pinkeln

Donnerstag, 12. August 2010

Besuch im Zoo und vier Karotten

Ein Sommer ist kein Sommer ohne Zoobesuch. Heute waren die Kleinen und ich im Kopenhagener Zoo und diesmal hat es fast nicht geregnet. Wir haben gesehen wie man Kühe melkt, das riesige Elefantenhaus erkundet und im wahrsten Sinne die Fütterung der Raubtiere erlebt. Und ich habe zum ersten mal spontan einen vollständigen dänischen Satz verstanden. "Schau da, der Affe hat vier Karotten", sagte die Mama neben mir zu ihrem Sohn, sicherlich hat geholfen, dass ich mit meinem gleichaltrigen Sohn auch gerade die Affen betrachtete.

Wort des Tages:
gulerod = Karotte, Mohrrübe

Mittwoch, 11. August 2010

Unsere Registrierungen sind da

Jetzt wo wir offiziell als in Dänemark lebende Ausländer registriert sind, können wir endlich die CPR-Nummern beantragen. An der hängt unter anderem die Krankenversicherung, nur damit kommt man auf die Warteliste für einen Kindergartenplatz und bei den meisten Banken bekommt nur damit ein Konto und eine Dan-Kort (mit dieser Karte zahlt man hier in Dänemarkt überall, ob Großeinkauf, den Kaffee-to-go oder beim Bäcker). Ohne CPR-Nummer und Dan-Kort ist man in Dänemark kein richtiger Mensch.

Wort des Tages:
menneske = Mensch

Sonntag, 8. August 2010

Regensonntag

Heute hat es nur einmal geregnet und zwar durchgehend. Wir müssen uns für die Kinder wohl ganz schnell ein Trotz-Regen-viel-Spaß-Programm ausdenken, wenn wir nicht wollen, dass uns die Decke auf den Kopf fällt. Solche Tage gibt es hier wohl öfter. Irgendwelche Vorschläge?

Wort des Tages:
regn(vejrs)dag = Regentag

Donnerstag, 5. August 2010

Schwedentraum

Wir haben Freunde auf der anderen Seite der Öresundbrücke besucht, es war das erste Mal, dass ich in Schweden war und sicher nicht das letzte. Traumhaftes Wetter, obwohl es früh nicht danach aussah, traumhafter Strand und liebe Gastgeber machten eine perfekten Tag, der sich wie Urlaub anfühlte. Schweden sah aus, wie ich mir das immer vorstellt habe. Ja genauso wie Bullerbü und all die anderen Astrid Lindgren Orte.

Wort des Tages:
strand = Strand

Dienstag, 3. August 2010

Farbcode

Briefkästen sind rot, Apotheken grün und Müllautos blau

Wort des Tages:
broget = bunt

Sonntag, 1. August 2010

Mama-me-time

Dänische Öffnungszeiten sind weniger strikt als bayrische. Jeweils am ersten Sonntag im Monat sind die meisten Geschäfte in der Innenstadt geöffnet. Warum? Die Leute haben Geld in der Tasche, denn der Lohn kommt doch Ende des Monats und das können/sollen/dürfen sie jetzt wieder ausgeben. Ich habe den Tag genutzt, um mal ein paar Stunden ohne all meine Männer bummeln zu gehen. Habe sie danach in einem der Innenstadt-Cafés getroffen und gemeinsam sind wir dann Richtung Heimat getrottet.

Wort des Tages:
udsalg = Schlussverkauf

Samstag, 31. Juli 2010

Babynahrung - nie mehr Gläschen

In Dänemark wird der Babybrei meist selbst gekocht, deshalb bekommt man in den Läden nur ein paar Sorten (für den Notfall?) zu kaufen.

Wort des Tages:
babymad = Babynahrung

Donnerstag, 29. Juli 2010

Werbung wirkt

Wenn ich hier in den Supermarkt gehe und zwischen all den neuen Produkten und Marken etwas ganz bestimmtes suche, dann erwische ich mich oft dabei, dass ich zu bekannten Marken greife.

Wort des Tages:
indkøbsliste = Einkaufsliste; -zettel

Dienstag, 27. Juli 2010

Eisessen

Arbeitskraft ist ein teures Gut in Dänemark und schlägt sich in den Preisen entsprechend nieder. Eine Kugel Eis kostet 20 Kr., zwei Kugeln (die Person ist ja schon am Arbeiten) kosten 28 Kr.

Wort des Tages:
is = Eis

Montag, 26. Juli 2010

Unser Häuschen

Unser Haus ist klein und geduckt wie die Haidhausener Häuschen in der Stein- oder Kirchenstraße.

Sonntag, 25. Juli 2010

Bootsfahrt

Auf dringenden Wunsch eines kleinen Mitmenschen sind wir heute auf eine Bootstour gegangen und haben uns (zum zweiten Mal) die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt von der Wasserseite aus angeschaut. Kann ich nur empfehlen.

Wort des Tages:
båd = Boot

Samstag, 24. Juli 2010

Freitag, 23. Juli 2010

Stückzahl

In Dänemark kauft man Äpfel, Kartoffeln, Bananen etc. nach Stückzahl, 10 Äpfel macht dann kr. 20.

Wort des Tages:
antal = Zahl, Anzahl

Staatsamt

Wir mussten gleich zweimal zum Staatsamt (u.a. Ausländerbehörde). Die Registrierung meines Mannes reichte nicht aus, er brauchte auch eine brandneue Arbeitgeberbescheinigung. Das konnten wir nicht wissen, sagte uns die Schalterbeamtin, denn es stände nicht in den Vordrucken, aber sie braucht sie trotzdem. Jetzt ist alles eingereicht und wir warten auf unsere Registrierung, um danach unsere CPR-Nummern zu beantragen.

Wort des Tages:
bureaukrati = Bürokratie

Dienstag, 20. Juli 2010

Sommergeschmack

Der Sommer in Dänemark schmeckt nach Erbsen. Frisch in ihren Schoten werden sie hier überall verkauft im Supermarkt, in der Fußgängerzone, am Strand ...

Wort des Tages:
sommer = Sommer (soweit so einfach)