Donnerstag, 23. September 2010

Da laust sich die Spinne

Mit dem Kindergartenstart ist ein großes Stück Alltagsroutine in unser Leben zurückgekehrt und auch die dazugehörigen Problemchen. Unser Großer ist in der Spinnengruppe und dort treiben gerade ein paar Läuse ihr Unwesen. Der gängige Weg sie loszuwerden, ist hier, sie einfach auszukämmen. Also ran an die Kämme ...

Dienstag, 21. September 2010

Room of Requirement

Als wir das kleine Haus in Vanløse mieteten, war es gar nicht so klein. Stolze 120 m² wurden uns versprochen. Wir wussten, dass dänische Quadratmeter ein bisschen kleiner sind als deutsche, da auch noch Außenwände und teilweise ein Teil des Treppenhauses etc. dazu gerechnet werden. Mit dem Einzug unserer Möbel schien das Haus rapide zu schrumpfen. Der öffentlich zugängliche Steuerreport weißt dasselbe Haus mit 99 m² aus und auf diese Größe kamen wir auch bei einem groben Überschlag mit Hilfe eines Zollstocks. Nach unserem Auszug scheint es wieder zu wachsen, in den neuen Anzeigen kann man es wahlweise mit 110, 115 oder 118 m² mieten, richtet sich wohl ganz nach dem Interessenten. Der Mietpreis scheint sich jedoch genau entgegengesetzt zu verhalten, am günstigsten war das mit 120m².

Montag, 20. September 2010

Matsch macht den Unterschied

Unser Großer tut sich ein bißchen schwer mit dem neuen Kindergarten. Wir sind froh, dass er schon in München ein routinierter Hase im Umgang mit anderen Kindern und dazugehörigen Erziehern war, dadurch kennt er den Tagesablauf und das allgemeine Miteinander. Aber die neue Umgebung plus neue Sprache machen ihm schon zu schaffen. "Da versteht mich keiner", bemerkt er konstaniert und besteht darauf, dass ich da bleibe. Erst die stinkende Windel seines kleinen Bruders überzeugt ihn davon, die Geiselnahme von Elternteilen aufzugeben und mich mit dem Stinker gehen zu lassen.
Diesen Montag hat es in Strömen geregnet und wir haben seine Gummistiefel zwischen all den Kartons nicht gefunden. Sein Erzieher fragte nach besagten Stiefeln und nach der kleinlauten Antwort meines Mannes, zog er los und kam mit vier Paar wieder: Gar kein Problem, eines davon wird schon passen.
Am Nachmittag holte ich einen sehr müden kleinen Jungen ab, seine Matschhose hatte ihrem Namen alle Ehre gemacht, ich habe meinen Sohn noch nie so dreckig gesehen. Aufgeregt erzählte er von Pfützen und Matschwerfen und strahlte mich an: "Da will ich morgen wieder hin".

Sonntag, 19. September 2010

Gedankensprung

Eine unserer Umzugshelferinnen gehört zu den schnellsten Frauen Dänemarks, auf den kurzen Distanzen macht ihr hier keine was vor. Darüber haben der Große (drei) und ich uns unterhalten. Ich hab ihm erklärt, dass sie ganz viel üben muss, weil man nicht einfach so, so schnell laufen kann. Er schaute mich an, überlegte kurz und fragte: "Mama und wie gut kann sie springen?"

Samstag, 18. September 2010

Umzug

Wir sind noch mal umgezogen, unser Vermieter entpuppte sich laut objektiver Aussage eines befreundeten Schwedens als maniac. Und ein Leben mit Kleinkindern, dafür aber ohne funktionierende Heizung war nicht unser Plan für Dänemark. Jetzt wohnen wir am anderen Ende der Metro auf Amager.
Unser Umzug war ein internationales Unternehmen, wir danken unsern Helfern aus Dänemark, Deutschland, Schweden, USA und von den Färöer-Inseln, die uns so spontan bei der logistischen und sportlichen Herausforderung unterstützt haben.

Mittwoch, 15. September 2010

Die deutsche Touristin - Kleiderordung Teil II

Liebe deutsche Touristin, ich kann über 80 Prozent von Ihnen aus 50 Metern Entfernung erkennen. Ich muss Sie nicht sprechen hören. Es reicht mir vollkommen, Sie kurz anzuschauen: Jeans, praktische Regenjacke, bequeme Schuhe, wahlweise Wanderschuhe oder Turnschuhe. Gern komplimentiert durch einen griffbereit in der Hand getragenen Regenschirm. Gibt es da eine Vorschrift, die ich nicht kenne? Es schreit geradezu alles, ich bin auf jede Lebenslage vorbereitet. Nur ehrlich gesagt, der höchste Berg hier ist 24 Meter, da wirken Wanderschuhe ein bisschen überdimensioniert und müssen er immer Jeans sein und diese hässlichen, wenn auch praktischen, Jacken? So oft regnet es nicht und dann haben Sie ja auch noch den Schirm. Haben Sie doch ein bisschen mehr Mut.

Dienstag, 14. September 2010

Die Rückkehr der Gläschen

Mittlerweile bin ich ziemlich gut im Babybrei kochen, aber manchmal- an streßigen Tagen - habe ich schon Sehnsucht nach dem leisen Plop eines Gläschens. Hier ist die Auswahl beschränkt, der Preis enorm und das Regal beim tollen IRMA (alles bio) fast immer leer. Letzteres ist für mich ein echtes Mysterium. Versicherte mir doch jede dänische Mutter, mit der ich bis jetzt darüber sprach, freudestrahlend und sichtlich stolz, dass sie alles selber kocht.
Dank Lillibelle, die gerade zu Besuch ist, sind jetzt wieder deutsche Gläschen in meinem Vorratsschrank. Der Kofferraum ihres Autos war quasi nur mit Zeug für uns vollgeladen. Sehr schön war auch ihr Anruf aus dem Supermarkt. Die Auswahl an Babynahrung überforderte sie ein bisschen. Das kann ich nur zu gut verstehen, willkommen in der Mama-Welt und danke, danke, danke.

Sonntag, 12. September 2010

Zirkusbesuch

Zuckerwatte und Popcorn, Pferde und Elefanten, Clowns und Artisten. Zirkus ist noch genauso wie in meiner Kindheit, nur die Raubtiernummer fehlt, aber das muss man nicht vermissen. Unser Kind war hingerissen und ein bisschen schüchtern. Auf den Rücken des gutmütigen Zirkuspferdes würde er sich morgen trauen, vertraute er mir an. Und ich musste ihm versprechen, dass wenn der Zirkus wieder in die Stadt kommt, wir wieder hingehen. Ehrensache.

Montag, 6. September 2010

Kuscheln für den Firmenerfolg

Der Mann war auf Einführungs-Kennenlern-Teambildungsausflug mit seiner Firma. Gleich zu Anfang viel ein großer Unterschied auf. Einzelzimmer gibt es nicht. Man teilt sich sein Zimmer und das Doppelbett mit einem gleichgeschlechtlichen Kollegen. Ist günstiger und skandinavisch praktisch.

Die Menschwerdung geht weiter

Jetzt wo wir alle eine CPR-Nummer haben, fehlt mir noch ein NEM-Konto. Das ist ein Konto, das der Staat kennt und auf das Kindergeld, Sozialhilfe, Rente etc. überwiesen werden. Ich habe einen netten Brief bekommen, der mich aufgefordert hat, mir so ein Konto zuzulegen, ist jetzt auch erledigt.

Wort des Tages:
penge = Geld

Kindergartenstart

Unser Großer hat seinen ersten Tag im Kindergarten. Ich weiß nicht, wer mehr aufgeregt ist: wir oder er. Schließlich gibt man sein Kind nicht alle Tage in die Hände von Leuten, deren Sprache man selbst nur rudimentär beherrscht, aber sie sehen alle verdammt nett aus.

Wort des Tages (aus aktuellem Anlass):
børnehave = Kindergarten