Sonntag, 29. August 2010

Da laufen sie - DHL Stafette

Die DHL-Stafetten ist nach Aussage des Veranstalters der weltgrößte Firmenstaffellauf der Welt. Was vor ein paar Jahren als kleiner Spaßlauf begann, ist heute ein Großereignis: An fünf Tagen starten 125.000 Teilnehmer. Eine Staffel besteht aus fünf Teilnehmern, fällt einer aus, muss ein anderer die fünf Kilometer doppelt laufen. Gerannt wird in einem der großen Parks der Stadt. Mein Mann gehörte zu den Läufern seiner Firma. Was mich dabei - neben der Fitnessbegeisterung - mal wieder erstaunt hat, ist die Gelassenheit, mit der die Dänen Regen hinnehmen. Es hat zu Beginn wie aus Eimern geschüttet. Trotzdem hatte kaum ein Läufer einen Regenschutz über und auch kaum einen schien das zu kümmern. Unsere Kinder hatten wir wasserabweisend verpackt. Flexibaby hat den größten Teil verschlafen und der Große war dank Chips und Schokolade aus dem ausgegebenen Verpflegungspaket meistens guter Laune. Es war wirklich beeindruckend: 30.000 Läufer starteten an diesem Tag. Entlang der Strecke stehen Zelte und Pavillons, die von den Firmen für ihre Mitarbeiter gemietet werden. Es herrscht eine ganze Woche jeden Abend ab 17 Uhr Volksfeststimmung.
Papa-Mensch hat sich mit einer Zeit unter 25 Minuten ganz tapfer gehalten. Aber ganz unter uns, da geht noch was, oder?

Mittwoch, 25. August 2010

Auf eigenen Beinen

Unser Dreizahn hat sich vor zwei Tagen das erste Mal auf seine eigenen Beine gestellt und heute sah man, das war kein Zufall. Fest an die Gitterstäbe seines Kinderknasts geklammert, ehmm, ich meinte Spieleparadies, steht er und strahlt.

Phrase des Tages (ja, wir verlassen für heute mal die Einwortphase):
stå på egne ben = auf eigenen Beinen stehen

Dienstag, 24. August 2010

Genetische Jahreszeiten

Die Weihnachtszeit beginnt ja offiziell erst am 1. Dezember, inoffiziell zum Ärger vieler schon Anfang September mit dem Auftauchen der ersten Lebkuchen und Weihnachtsspezereien in den Supermärkten. In meiner Familie beginnt die Vorfreude jedoch noch früher: nämlich Mitte August. Meine Eltern können sich wohl kaum an Sommerferien erinnern, in denen wir nicht hingebungsvoll Weihnachtsbäume und dazugehörige Geschenke gemalt haben, Wunschlisten erstellten und vor Vorfreude rot glühende Ohren hatten; naja rot waren sie vielleicht auch vor Sonnenbrand. Das alles scheint genetisch zu sein, unser Großer läuft seit Tagen mit seinem kleinen Kassettenrekorder durchs Haus, hört die Weihnachtsgeschichte von Peterson und Findus und fragt sich aufgeregt: wie denn Weihnachten bei und dieses Jahr sein wird und ob wir auch schon mal den Weihnachtsmann gesehen haben.

Wort des Tages:
gave = Geschenk

Sonntag, 22. August 2010

Hafenfest

Unser Sonntagsausflug führte uns entlang der Küste nach Vædbek. Wir waren mit Freunden auf dem kleinen Hafenfest verabredet. Es war nicht sehr spektakulär, aber mit Hüpfburg und Feuerwehr genau das richtige für kleine Jungs. Danach ging’s noch eine Runde im Meer schwimmen und Steinchen werfen und zum Abschluss ins wunderbare Café Rosenhuset direkt am Strand. Die Bedienung war relaxt dänisch, was den Schweizern am Nebentisch ein bisschen zu langsam war, was uns wiederum ein feines Grinsen entlockte. Die vergessene Badetasche wurde uns von ebendieser Bedienung jedoch noch schnell hinterher getragen und alles in allem war es ein erholsamer und verlustfreier Sonntag.

Wort des Tages:
havn = Hafen

Donnerstag, 19. August 2010

Wir sind Menschen!!!

Jetzt sind wir wirkliche Menschen, wir haben alle eine CPR-Nummer. War gar nicht so einfach, aber davon ein anderes Mal ...

Wort des Tages:
problem = Problem

Kleidervorschrift

Ich bin bekennender Frauenzeitschriften-Junkie und als solcher bestens darüber im Bilde, dass wir in einer Zeit leben, in der keine Kleidervorschriften mehr gelten. Es lebe die Individualität. Wenn ich hier jedoch durch die Straßen gehe, dann scheint es jedoch so, als ob es doch verbindliche Normen gibt. Der ältere dänische Herr trägt in über 80 Prozent der Fälle: Bart, Brille und jetzt im Sommer Shorts.

Dienstag, 17. August 2010

Man muss nur losgehen

Gestern früh, dachte ich, bei dem schönen Wetter sollten wir einfach gleich los gehen. Ein Spielpatzbesuch wäre genau das richtige. Also die Kinder und ein bißchen was zu Essen eingepackt und los zum Nørreport, von dort wollten wir weiter zum königlichen Spielplatz im Park neben dem Schloss Rosenborg. Jedoch sind wir einmal falsch abgebogen und so im gegenüberliegenden Botanischen Garten gelandet. Der Park hat so früh am Morgen etwas magisches und war noch fast menschenleer. Direkt nach der Öffnung um zehn haben wir uns die Palmenhäuser angeschaut. Danach haben wir uns wieder auf den Weg zum Spielplatz gemacht, kamen aber nicht weiter als bis zu den Kasernen der Kongligen Livgarde. Zwischenstop, denn mein Dreijähriger musste sich erst lang und breit alles über Soldaten erzählen lassen. Fast hätten wir dann den Spielplatz erreicht, jedoch lockte uns die Marschmusik zurück. Die Leibgarde rückte mit Kapelle aus zur Wachablösung am Schloss Amalienborg. Ein Stück weit sind wir mitgelaufen, dann fing es an zu regnen. Da wir Hunger hatten und Cafés in Buchläden meistens gut und unkompliziert sind, bogen wir in den großen Buchladen in der Købmagergade. Gestärkt nahmen wir die Verfolgung wieder auf, der Regen hatte auch wieder aufgehört. Noch schnell ein Eis auf die Hand und dann Richtung Schloss Amalienborg. Dort angekommen kam uns gerade die abrückende Wachmannschaft entgegen. Kind war glücklich. Weiter sind wir am Wasser entlang Richtung Nyhavn geschlendert. Dann hat sich leider das Wetter erinnert, dass es noch ein bißchen Sturm und Regen im Programm hatte.

Den Spielplatz finden wir bestimmt das nächste Mal.

Wort des Tages:
spadseretour = Spaziergang

Sonntag, 15. August 2010

Experimentarium und viel zu viel Wasser

Es war ein ruhiger Sonntagmorgen, dass hätte uns stutzig machen sollen. Als erfahrene Eltern wissen wir, zu ruhig ist Alarmstufe dunkelrot. Nur diesmal waren es nicht die Kinder, sondern die Straße vorm Haus. Als wir zu unserem Sonntagsausflug aufbrachen, sahen wir Pumpwagen und jede Menge Einsatzkräfte in Gummistiefeln. Etwa 50 Meter vom Haus entfernt, führt die Straße durch eine kleine Senke und die war vollgelaufen. Polizei sperrte ab und besagte Menschen in Gummistiefeln setzten gerade eine große Pumpe in Gang. Ein wahrgewordener Kleinjungentraum, unser Großer war völlig fasziniert und schwer zum Weitergehen zu bewegen. Die S-Bahn fuhr im Pendelverkehr und nur auf bestimmten Strecken. Der Dauerregen der letzten Tage forderte seinen Tribut. Endlich in Hellerup, eine der besten Gegenden in Kopenhagen, fanden wir dank der riesigen Schilder schnell den Weg ins Experimentarium. Das ganze machte dann auf den ersten Blick einen sehr nüchternen Eindruck, aber dann ... Es ist ein wundersamer Ort, an dem es unglaublich viel zu entdecken und auszuprobieren gibt. Windkraftanlage, seltsame Musikinstrumente, Wellenkanal, Bluebox ... Zwischenstop im Café ... wir sahen den Start eines kleinen Heißluftballons im Foyer, unser Großer spielte auf der Baustelle, die ganze Familie hatte Spaß am Wasserspielplatz und war verzaubert von den riesigen Seifenblasen. Man kann diesen Ort sicher auch ohne Kinder besuchen, aber wenn man am Matschsandkasten spielen will oder auch mal Kranführer sein möchte, lohnt sich ein Alibikind. Wir haben jetzt die Jahresmitgliedschaft.

Wort des Tages:
vand = Wasser

Freitag, 13. August 2010

Wichtige Worte

Unser Großer ist drei und in dem Alter machen sich Kinder verdammt viele Gedanken. Deshalb ist das Mittagessen meist eine große Fragestunde. "Mama, Mamma, warum essen wir Schweine? Wie macht man Stühle? Wer macht das Wetter?" All solche Fragen, die meisten lassen sich relativ gut erklären. Neuerdings wird es für das Erziehungspersonal jedoch schwerer: "Mama, wie sagt man auf Dänisch, wenn man pieseln muss?" Das ist eine wirklich wichtige Sache und machte mich ziemlich ratlos, mein Selbstlernkurs war da nicht wirklich hilfreich. Also Rechner an und erst mal googeln. Dank einer netten deutschen Kindergartenpraktikantin fanden wir unter den ersten drei Treffern das gewünschte Wort.

Wort des Tages:
tisse = pieseln, pullern, pinkeln

Donnerstag, 12. August 2010

Besuch im Zoo und vier Karotten

Ein Sommer ist kein Sommer ohne Zoobesuch. Heute waren die Kleinen und ich im Kopenhagener Zoo und diesmal hat es fast nicht geregnet. Wir haben gesehen wie man Kühe melkt, das riesige Elefantenhaus erkundet und im wahrsten Sinne die Fütterung der Raubtiere erlebt. Und ich habe zum ersten mal spontan einen vollständigen dänischen Satz verstanden. "Schau da, der Affe hat vier Karotten", sagte die Mama neben mir zu ihrem Sohn, sicherlich hat geholfen, dass ich mit meinem gleichaltrigen Sohn auch gerade die Affen betrachtete.

Wort des Tages:
gulerod = Karotte, Mohrrübe

Mittwoch, 11. August 2010

Unsere Registrierungen sind da

Jetzt wo wir offiziell als in Dänemark lebende Ausländer registriert sind, können wir endlich die CPR-Nummern beantragen. An der hängt unter anderem die Krankenversicherung, nur damit kommt man auf die Warteliste für einen Kindergartenplatz und bei den meisten Banken bekommt nur damit ein Konto und eine Dan-Kort (mit dieser Karte zahlt man hier in Dänemarkt überall, ob Großeinkauf, den Kaffee-to-go oder beim Bäcker). Ohne CPR-Nummer und Dan-Kort ist man in Dänemark kein richtiger Mensch.

Wort des Tages:
menneske = Mensch

Sonntag, 8. August 2010

Regensonntag

Heute hat es nur einmal geregnet und zwar durchgehend. Wir müssen uns für die Kinder wohl ganz schnell ein Trotz-Regen-viel-Spaß-Programm ausdenken, wenn wir nicht wollen, dass uns die Decke auf den Kopf fällt. Solche Tage gibt es hier wohl öfter. Irgendwelche Vorschläge?

Wort des Tages:
regn(vejrs)dag = Regentag

Donnerstag, 5. August 2010

Schwedentraum

Wir haben Freunde auf der anderen Seite der Öresundbrücke besucht, es war das erste Mal, dass ich in Schweden war und sicher nicht das letzte. Traumhaftes Wetter, obwohl es früh nicht danach aussah, traumhafter Strand und liebe Gastgeber machten eine perfekten Tag, der sich wie Urlaub anfühlte. Schweden sah aus, wie ich mir das immer vorstellt habe. Ja genauso wie Bullerbü und all die anderen Astrid Lindgren Orte.

Wort des Tages:
strand = Strand

Dienstag, 3. August 2010

Farbcode

Briefkästen sind rot, Apotheken grün und Müllautos blau

Wort des Tages:
broget = bunt

Sonntag, 1. August 2010

Mama-me-time

Dänische Öffnungszeiten sind weniger strikt als bayrische. Jeweils am ersten Sonntag im Monat sind die meisten Geschäfte in der Innenstadt geöffnet. Warum? Die Leute haben Geld in der Tasche, denn der Lohn kommt doch Ende des Monats und das können/sollen/dürfen sie jetzt wieder ausgeben. Ich habe den Tag genutzt, um mal ein paar Stunden ohne all meine Männer bummeln zu gehen. Habe sie danach in einem der Innenstadt-Cafés getroffen und gemeinsam sind wir dann Richtung Heimat getrottet.

Wort des Tages:
udsalg = Schlussverkauf